Was ist realismus (literatur)?

Der Realismus ist eine literarische Bewegung, die ab dem 19. Jahrhundert vor allem in Europa verbreitet war. Die Hauptmerkmale des Realismus in der Literatur sind eine genaue und detailreiche Darstellung der Realität sowie die Darstellung des Alltagslebens und der sozialen Verhältnisse. Die Protagonisten in realistischen Werken sind meist normale Menschen, die in ihrem täglichen Leben mit realen Problemen konfrontiert sind.

Zu den bedeutendsten Autoren des Realismus zählen Gustave Flaubert, Honoré de Balzac, Émile Zola und Theodor Fontane. Diese Schriftsteller zeichneten sich durch ihre präzise Beschreibung von Charakteren, Umgebungen und sozialen Strukturen aus.

Der Realismus entstand als Reaktion auf die romantische Literatur, die häufig idealisierte und phantastische Welten darstellte. Die realistische Bewegung wollte hingegen die Wirklichkeit so genau wie möglich abbilden und sich von romantischen Elementen distanzieren.

Ein weiteres Merkmal des Realismus ist die kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragen und Problemen. Autoren des Realismus prangerten soziale Missstände, politische Korruption und wirtschaftliche Ungerechtigkeiten an. Dadurch sollte das Bewusstsein für die Probleme der Zeit geschärft und auf Reformen hingewirkt werden.

Der Realismus in der Literatur hatte einen großen Einfluss auf die Gesellschaft. Durch die realistische Darstellung des Lebens und der sozialen Probleme konnten viele Menschen ihre eigenen Lebensumstände in den literarischen Werken wiedererkennen und sich mit den beschriebenen Themen identifizieren.

Obwohl der Höhepunkt des Realismus im 19. Jahrhundert lag, hat diese literarische Strömung bis heute Einfluss auf die moderne Literatur. Viele Autoren greifen weiterhin realistische Elemente auf und nutzen sie, um die Wirklichkeit zu reflektieren und gesellschaftliche Fragen zu diskutieren.